Was unser Körper versucht uns zu sagen und wie wir lernen können ihm zuzuhören!

Es liegt an unserer menschlichen Beschaffenheit, dass wir Schwierigkeiten haben wahrzunehmen was wir wirklich fühlen. Die Gedanken und Gefühle füllen den Verstand, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen oder den Mut haben hinzuschauen. Wir sind wütend oder traurig, fühlen uns schuldig oder sind neidisch, ohne uns dessen bewusst zu sein und ohne zu verstehen, was sich hinter diesen Gefühlen verbirgt. Es ist, als ob wir uns vor der Wahrheit fürchten und stattdessen bleiben wir lieber im Unklaren. Um unsere Illusion über uns selbst nicht zu bedrohen.

Wir wollen nicht wahrhaben, dass wir wütend sind, denn schließlich sehen wir uns als liebevolle Menschen, die niemals negative Gefühle gegenüber geliebten Verwandten hegen könnten. Neid kann uns nicht befallen, denn wir sind keine Menschen, die anderen Missgunst entgegenbringen. Unser Verstand bevorzugt das Verdrängen vor dem Verstehen, aber unser Gewissen besteht auf der Wahrheit und es drängt danach, diese zu erfahren.

Dieser beständige und hartnäckige Teil in uns lässt uns nicht in Ruhe bis sein Anliegen gehört wird. Er setzt alles daran, um uns aus unserer Selbsttäuschung herauszureißen, indem er uns mit verschiedenen Problemen, wie Krankheiten, Zusammenbrüchen oder Zwängen, konfrontiert, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass es etwas gibt, mit dem wir uns auseinandersetzen sollten. Wenn das Gewissen alles unternommen hat, um das Gehirn zu alarmieren, neigt es dazu, sich am Körper zu schaffen zu machen. Genauer gesagt zwingt es uns, in Form von Symptomen zu fühlen, was wir als Gedanken und Emotion wahrnehmen sollten. Der Mangel an Bewusstsein kehrt als körperliches Symptom zurück.

Wenn wir unserem Verstand nicht erlauben, sich mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen, äussern sich unsere unterdrückten Gefühle oft in Form von Rückenschmerzen, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Migräne und Unterleibsschmerzen um nur einige Symptome zu nennen. Um unseren Körper vor stillen Qualen zu schützen, sollten wir ihm zuhören und verstehen, was er uns zu sagen versucht. Wenn unser Körper sprechen könnte, was würde es sagen? Welche Bedürfnisse hätten unser Herz, unser Rücken oder unsere Beine?

Unser Verstand ist viel besser darin, uns Antworten zu geben, als wir vielleicht vermuten. Vielleicht ist es an der Zeit, zu erkennen, dass unsere Schultern verzweifelt darauf warten, dass wir eine Beziehung beenden, die uns nicht guttut. Vielleicht möchte unser Magen, dass wir weniger Verantwortung übernehmen und uns selbst mehr Raum zum Atmen geben. Unser Herz könnte sich so sehr nach einer Chance sehnen, sich zu entschuldigen, während unser Brustkorb genug davon hat, vorzugeben, glücklich zu sein. Unsere Lungen möchten endlich die Gelegenheit haben, einfach zu schreien und all die aufgestauten Emotionen herauszulassen. Wenn wir aufmerksam sind und auf die Bedürfnisse unseres Körpers hören, werden wir den Weg zu mehr Klarheit, Authentizität und innerer Zufriedenheit finden.

Viele unserer körperlichen Beschwerden sind letztendlich eine stumme Form der Rache für all die hartnäckig unterdrückten Gedanken und Gefühle.

Dieser Weg erfordert eine gehörige Portion Selbstreflexion und das Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten zur Selbstakzeptanz und Weiterentwicklung. Es erfordert Mut die unangenehmen Gefühle und Gedanken anzunehmen und ihnen ins Gesicht zu schauen. Das kann manchmal sehr schmerzhaft sein, aber die Belohnung dafür ist eine tiefere Verbindung zu uns selbst. Nur so können wir uns weiterentwickeln und ein authentisches und erfülltes Leben führen.

Willst du ins Fühlen kommen?